Das Team der Universitätsmuseen stellt sich vor
Die Universitätsmuseen der Universität Graz verstehen sich im Rahmen der 7. fakultät als Zentrum für universitäre Sammlungen, museale Kommunikation und Allgemeine Museologie.
Präambel
Die Aufgaben der Institution Museum wurden international erstmals im Jahr 1946 im Rahmen der internationalen Vereinigung ICOM (International Council of Museums) festgelegt. Diese Definition ist seitdem zum internationalen Standard geworden und wurde 2022 zuletzt aktualisiert. Dementsprechend sind Museen als nicht gewinnbringende Institutionen im Dienst der Öffentlichkeit für das Auswählen von Objekten, deren Bewahrung, Erhaltung und Erforschung sowie das öffentliche Zugänglichmachen von musealen Sammlungen in Form von Ausstellungen zuständig.[1] Diese Aufgabenbereiche werden durch die Disziplin “Allgemeine Museologie” als inter- und transdisziplinäres Fach in seiner methodisch-theoretischen und praktischen Ausrichtung wahrgenommen. Die „Allgemeine Museologie“ dient dazu, die Bedeutungshaltigkeit von Objekten als Zeugen der Natur, wissenschaftlicher Forschung und gesellschaftspolitischer Ereignisse und Befindlichkeiten zu erkennen und als Repräsentanten für eine bestimmte Wirklich auszuwählen und entsprechend den musealen Aufgaben zu behandeln und zu präsentieren.
Universitätsmuseen Graz
Vor diesem Hintergrund versteht sich die Einheit Universitätsmuseen der Universität Graz im Rahmen der 7. Fakultät als „Zentrum für universitäre Sammlungen, museale Kommunikation und Allgemeine Museologie“.
Zu den Verantwortungsbereichen der Universitätsmuseen gehören die wissenschaftlich-museologische Bearbeitung und Erfassung, die konservatorische Behandlung, die zielgerichtete Erweiterung seiner Bestände sowie als Forschungseinrichtung die Teilhabe an der internationalen Forschungslandschaft zur Museologie.
Derzeit (Stand 2025) vereinen die Universitätsmuseen im Rahmen des UniGraz@Museums einen Teilbestand der historisch-physikalischen Sammlung, die Sammlung des Hans Gross Kriminalmuseums, kunsthistorische Bestände und Gipsabgüsse, die ursprünglich dem Institut für Kunstgeschichte zugeordnet waren, Teile der sogenannten „Gastgeschenkesammlung“des Rektorats, eine Sammlung von Abzeichen und Ehrenzeichen der Universität (ursprünglich dem Rektorat zugeordnet) sowie Gemälde, die vom Universitätsarchiv übernommen wurden.
Die Universitätsmuseen zeigen gleichzeitig im Rahmen des UniGraz@Museums regelmäßig Sonderausstellungen zu unterschiedlichsten Forschungsbereichen der Universität Graz, wodurch aktuelle Forschungen der Universität Graz unter besonderer Berücksichtigung gesellschafts- und alltagspraktisch relevanter Fragestellungen einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Dabei sollen vor allem die jeweils profilbildenden Bereiche der Universität Graz in ihrer lokalen, regionalen und internationalen Bedeutung sichtbar werden.
Neben dem routinemäßigen Publikumsbetrieb dienen die Begleitveranstaltungen der Universitätsmuseen (Workshops, Vorträge und andere Veranstaltungen) zu den jeweiligen Sammlungs- und Ausstellungsbereichen sowie zu den wissenschaftlichen Forschungen der Universität Graz einer vertieften Vermittlung ihrer Inhalte.
Die wissenschaftliche Basis dieser Tätigkeitsbereiche bildet die Disziplin Allgemeine Museologie in ihrer historischen, theoretischen und angewandten Dimension. Sie untersucht eine erkennende und wertende Beziehung der Menschen zu ihrer historischen und gegenwärtigen Umwelt, aufgrund derer jene gesellschaftlich bedeutenden Objekte ausgewählt werden, die für die Nachwelt erhalten, erforscht und vermittelt werden sollen.
Als Forschungseinrichtung veröffentlichen die Universitätsmuseen aktuelle Forschungen zur Allgemeinen Museologie (Historische, Theoretische und Angewandte Museologie), zu objektorientierter Forschung open access in der regelmäßig erscheinenden internationalen wissenschaftlichen Zeitschrift „MUSEA. Journal for Museology, Museum Practice and Audience“ (editor in chief: Bernadette Biedermann, editorial board: Marlies Raffler, Nikolaus Reisinger, Henrik von Achen, Giuliana Tomasella, Pedro Casaleiro, Otakar Kirsch) in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Universität Graz.
Die Universitätsmuseen sehen sich als Aus- und Weiterbildungseinrichtung für Studierende sowie als Plattform zur Professionalisierung der auch nicht-universitären Museumsarbeit. Zu diesem Zweck wird am Institut für Geschichte von der derzeitigen Leiterin der Universitätsmuseen der Studienschwerpunkt „Kulturmanagement / Angewandte Kulturwissenschaften“ koordiniert. In diesem Zusammenhang werden regelmäßig Lehrveranstaltungen zu entsprechenden Bereichen der historischen, theoretischen und angewandten Museologie angeboten.
Dabei stehen die Universitätsmuseen in internationalem Austausch mit den Coimbra-Universitäten im Rahmen der Arbeitsgruppe „Heritage“, UMAC (International Commitee for University Museums and Collections im Rahmen des internationalen Museumsrates, ICOM), Universeum (European Academic Heritage Network), der Gesellschaft für Universitätssammlungen Deutschland (Universität Tübingen), der Koordinierungsstelle für Universitätssammlungen Deutschland (HU Berlin) sowie den museologischen Ausbildungsprogrammen an den Universitäten Würzburg und Berlin (Deutschland) und Brno (Tschechien). Diesbezügliche Kooperationen bestehen im Rahmen einer Initiative zur zentralen digitalen Verwaltung universitärer Sammlungen mit der Goethe Universität Frankfurt am Main und der Berlin Alliance / Humboldt Universität zu Berlin.
Weitere und regelmäßige Zusammenarbeit besteht mit regionalen und lokalen Organisationen, etwa mit „MUSIS“ (= Der steirische Museumsverband), dem Regionalforschungslehrgang des Landes Steiermark als Weiterbildung im Bereich museale Objektdokumentation und -forschung, dem „Interuniversitären Universitätslehrgang Library and Information Studies“ an den Universitäten Wien und Graz, mit dem Österreichischen Museumbund (Gründung einer Arbeitsgruppe für Universitätssammlungen unter Beteiligung der Universitätsmuseen) sowie mit ICOM (International Council of Museums).
Künftige Ausrichtung der Universitätsmuseen
Als Aus- und Weiterbildungseinrichtung ist es die Absicht der Universitätsmuseen, eine akademische Ausbildung für Museologie in ihrer historischen, theoretischen und praktischen Dimension, entsprechend den etablierten Berufsbildern für Archivare und Bibliothekare auf Bachelor- und Masterniveau an der Universität Graz anzubieten.
Diese umfassende theoretische wie praktische Ausbildung kann in Zusammenarbeit mit einzelnen Instituten der Universität neben ihrer wissenschaftlichen Ausrichtung als berufsorientierte Ausbildung auch jenen Personen eine bisher fehlende museologisch-wissenschaftliche Kompetenz vermitteln, die eine ausstellungs- und museumsspezifische Berufslaufbahn im Bereich des materiellen und immateriellen Kulturerbes bereits innehaben oder anstreben.
Ziel des Entwicklungsplans der Universität Graz für die Jahre 2025-2030 ist es, sämtliche universitäre Sammlungen sowie die derzeit auf zwei Standorte verteilten „Universitätsmuseen“ an einem Standort zu einem „Universitätsmuseum“ zusammenzuführen. Dazu soll im Rahmen der Universitätsmuseen ein erweiterter Ausstellungsbereich unter dem Arbeitstitel „Experiencing Science“ entstehen.
Das neue Präsentationskonzept sieht vor, auf Grundlage der universitären Sammlungen die Geschichte der Lehr- und Forschungstätigkeiten der Universität Graz unter besonderer Berücksichtigung aktuell profilbildender Forschungsbereiche unter Miteinbeziehung zeitgemäß-moderner Darstellungsmöglichkeiten darzustellen.
Dementsprechend soll es künftig die Aufgabe des Universitätsmuseums sein, innerhalb der Universität Graz die universitären Sammlungen zu koordinieren, diese zu bewahren, zu erforschen, auszustellen und einem breitestmöglichen Publikum zugänglich zu machen.
Diese Aufgabenbereiche sollen künftig verstärkt durch die Präsenz in den Social-Medias und durch virtuelle Ausstellungsangebote sichtbar werden.
(Stand: 2025)
[1] Siehe: https://icom.museum/en/resources/standards-guidelines/museum-definition/ [20.11.2022].
Leiterin
Mag. Dr.phil. Bernadette Biedermann
+43 316 380 - 2375
Universitätsmuseen
nach Vereinbarung bitte über Frau Sernetz: verena.sernetz@uni-graz.at
Mitarbeiter:innen
Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Nikolaus Reisinger
+43 316 380 - 2246
Institut für Geschichte
Sprechstunde: Donnerstag, 15:00 - 16:30
Mag.phil. Dr.phil. Stefan Köchel
BA. BA. MA. MA. Lena Maria Probst
Syle Qelaj
Amtsdirektorin Verena Sernetz